Die friesische Nordeseeküste ist durch das regelmäßige Naturschauspiel der Gezeiten von Ebbe und Flut geprägt, wobei der Unterschied des Wasserstandes zwischen Hoch- und Niedrigwasser (= Tidenhub) etwa 2,50 Meter beträgt.
Dabei zeigt sich das Phänomen des sich senkenden bzw. hebenden Meeresspiegels mit zeitlichem Versatz an der Nordseeküste. So liegen beim Fortschritt der jeweiligen Tide zwischen dem ostfriesischen Borkum und dem nordfriesischen Sylt rund vier Stunden Verzug,
da sich die "Flutwelle" von Südosten nach Nordwesten ausbreitet. Es entsteht ein interessanter Ziehharmonika-Effekt, der zu bestimmten Zeitpunkten dazu führt, dass es bspw. auf den Nordfriesischen Inseln noch auflaufendes Wasser (= Flut) gibt, während das Wasser auf den Ostfriesischen Inseln bereits wieder abläuft (= Ebbe) - und andersherum.